Suizide verhindern helfen
Hessisches Bündnis „heilen & helfen“ veröffentlicht Faltblatt zur Suizidprävention
Frankfurt am Main, 2. Mai 2019. Rund 10.000 Menschen pro Jahr setzen in Deutschland ihrem Leben selbst ein Ende. Damit sterben hierzulande genauso viele Menschen durch Suizid wie durch Verkehrsunfälle, AIDS, illegale Drogen und Gewalttaten zusammen. Die Zahl der Selbsttötungsversuche ist laut der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) 10-mal höher: Sie wird auf mindestens 100.000 im Jahr geschätzt. Mit der neuen Broschüre „Minus 30% – Heilen & Helfen – Suizide verhindern“ möchte das Bündnis der Heilberufe in Hessen dazu beitragen, dass die Gefahr einer Selbsttötung schneller erkannt und verhindert werden kann. Betroffenen Menschen fällt es oft schwer, über ihre Gedanken an Selbsttötung zu sprechen. Suizidgefährdungen können sich sehr unterschiedlich äußern, was die Einschätzung der Situation durch Angehörige, Freunde und Bekannte oft erheblich erschwert.
Als Berufsgruppe mit vielen Menschenkontakten können die Mitglieder der Heilberufe eine vermittelnde Rolle einnehmen. Dem Bündnis „heilen & helfen“ gehören die hessische Ärzte-, Zahnärzte-, Tierärzte und Apothekerkammer sowie die Kassenzahnärztliche Vereinigung Hessen und die Landeskammer für Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Hessen an.
Das gemeinsam herausgegebene Faltblatt zeigt Betroffenen professionelle Hilfsangebote auf. Es soll zudem Freunde und Angehörige bei der rechtzeitigen Einschätzung von Suizidgefährdung unterstützen. Die Broschüre bündelt hilfreiche Adressen und Rufnummern von Netzwerken zur Suizidprävention. In den nächsten Wochen wird sie hessenweit an Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, psychologische Psychotherapeuten und Apotheker zur Auslage und Weitergabe an Patienten bzw. Tierhalter verschickt. Damit unterstützt das hessische Heilberufebündnis das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Suizidzahlen bis 2030 um 30 Prozent zu senken.
Weiterführender Link zum Thema: http://frans-hilft.de/presse/
Infokasten1
Im Bündnis heilen & helfen haben sich im Jahr 2008 unterschiedliche Körperschaften des Gesundheitswesens zusammengeschlossen, um mit vereinter Stimme die Anliegen der Heilberufe und ihrer Patienten in die gesellschaftliche Diskussion zu tragen. Weitere Informationen vermittelt die Website www.heilberufehessen.de.
Infokasten2
Alle hessischen Zahnarztpraxen erhalten in Kürze ein Kontingent an Flyern zum Auslegen am Empfang oder im Wartezimmer. Patientinnen und Patienten können die handlichen Publikationen vor Ort lesen oder mit nach Hause nehmen.
Stellvertretend für die beteiligten heilberuflichen Körperschaften:
Katja Möhrle, Pressestelle der Landesärztekammer Hessen
Tel.: 069 97672-188
Fax: 069 97672-224
Mail: Katja.Moehrle@laekh.de