Zahnärzte: „Bürgerversicherung“ wird Mittelstand drastisch belasten
Krankenversicherung würde für Millionen Angestellte und Selbständige teurer
Die Arbeitgeber sollen nach Ansicht der Befürworter der „Bürgerversicherung“ in stärkerem Umfang als bisher zur Beitragsfinanzierung herangezogen werden. Fakt ist: Käme die Bürgerversicherung, würde die Krankenversicherung für Millionen Selbständige, aber auch für Facharbeiter und Angestellte drastisch teurer.
Die von den Befürwortern der „Bürgerversicherung“ in die Diskussion eingebrachte Anhebung oder der Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze würde nicht nur die Wirtschaft, sondern auch den Mittelstand vor große Probleme stellen. Die Bürgerversicherung wird zu einer nicht zu unterschätzenden Belastung für einen Großteil der Versicherten in Deutschland werden, die oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 47.250 Euro liegen.
„Für Millionen Selbständige, für Facharbeiter und Angestellte würde die Krankenversicherung drastisch teurer, wenn die Grünen ihre Vorstellungen umsetzen könnten“, so die AG KZVen. Das SPD-Modell – Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze nur auf Arbeitgeberseite – würde die Wirtschaft immense Summen kosten. Der stetige Anstieg der Lohnnebenkosten führt in der Konsequenz zur Gefährdung von Arbeitsplätzen.
Die AG KZVen betont: „Das bisherige gewachsene System, bestehend aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung, nimmt mit seiner Leistungsfähigkeit eine weltweite Spitzenposition ein. Es ist solide und den Herausforderungen z. B. der älter werdenden Gesellschaft viel besser gewachsen!“ Die Forderung: Statt eines Radikalexperiments „Bürgerversicherung“ müsse das jetzige duale Krankenversicherungssystem zukunftsweisend weiterentwickelt werden.
Infokasten1
Hintergrund:
Die Bundestagswahl 2013 bringt eine Weichenstellung im Gesundheitswesen: Kommt die von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Linkspartei gewollte „Bürgerversicherung“, bedeutet dies eine staatliche Einheitsversorgung, in der alle Einwohner Deutschlands erfasst werden. Die private Krankenversicherung, wie wir sie heute kennen, gibt es dann nicht mehr. Was sich zunächst nach mehr Gerechtigkeit und Entlas-tung anhört, entpuppt sich bei näherem Hinsehen und beim Nachrechnen als Wunschvorstellung.
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