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Vollprothese


Sie ist nötig, wenn im Mund gar kein Zahn mehr vorhanden ist, um eine Prothese zu halten. Die Vollprothesen übertragen die Kaukräfte auf Mundschleimhaut und Kieferknochen und müssen daher genau angepasst werden. Solche Prothesen sind vergleichsweise günstig. Sie müssen freilich alle Kaukräfte auf Mundschleimhaut und Kieferknochen übertragen.

Oberkiefer-Prothesen bekommen ihren Halt in der Regel über die Saugwirkung zwischen Schleimhaut und Prothese. Daher ist deren exakter Sitz wichtig. Das wird erreicht, indem man den Kiefer zuvor mit speziellen Abdrucklöffeln abformt. Beim Unterkiefer ist das Festsaugen nicht möglich – hier liegt die Prothese in der Regel nur auf der Schleimhaut und drückt sich während des Zubeißens fest, unterstützt durch die Wangenmuskeln.

Allerdings verändert sich bisweilen mit der Zeit der Kieferknochen, auch mit dem Alter. Dann hält die Prothese weniger gut und macht Probleme beim Kauen und Sprechen. In der Folge muss man in bestimmten Abständen den Kiefer erneut abformen und die Prothese dann entsprechend mit zusätzlichem Kunststoff unterfüttern, damit sie wieder richtig sitzt. Ist auch durch solche Maßnahmen kein guter Halt mehr zu erzielen, stellt die Verankerung der Prothese auf Implantaten eine mögliche (allerdings nicht billige) Alternative dar.

Vollprothesen belasten die Mundschleimhaut stärker als Teilprothesen. Es entstehen daher manchmal Druckstellen. Sind sie nicht nach einigen Tagen verschwunden, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen – er kann die störenden Stellen glätten. Vollprothesen können immer im Mund verbleiben, auch nachts. Sie müssen zur Reinigung täglich herausgenommen werden.

 


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