Patienten

Lexikon A–Z

Lokalanästhesie


Fachwort für örtliche Betäubung, oft auch einfach „Spritze“ genannt. In früheren Zeiten waren Zahnbehandlungen oft außerordentlich schmerzhaft. Heute muss dank moderner, zuverlässiger und sehr nebenwirkungsarmer Betäubungsmittel kein Patient Schmerzen beim Zahnarzt ertragen – selbst vergleichsweise größere Eingriffe wie etwa eine Lappenoperation, das Setzen eines Implantats oder eine Zahnextraktion.

Im wesentlichen sind drei Verfahren gebräuchlich. Bei den Zähnen im Oberkiefer und den Frontzähnen im Unterkiefer sowie beim Milchgebiss spritzt man das Betäubungsmittel unter die Schleimhaut in die Nähe der Wurzelspitze des befallenen Zahns. Es breitet sich dann im Gewebe aus und schaltet die Schmerzwahrnehmung aus. Bei den Backenzähnen des Unterkiefers funktioniert das nicht wegen des dichten Kieferknochens. Hier greift der Zahnarzt zur Leitungsanästhesie, schaltet also den zur betroffenen Stelle führenden Nervs vorübergehend aus. Die dritte Möglichkeit für kleinere Eingriffe ist, das Betäubungsmittel direkt neben dem betroffenen Zahn zu injizieren; es breitet sich dann rasch um den Zahn herum aus und wirkt. Vorteil: Das Taubheitsgefühl an Wangen, Lippen und Zunge bleibt aus.

Mitunter tritt die erwünschte Wirkung nicht ein. Bei Entzündungen im Kiefer etwa muss eventuell die Dosis erhöht oder eine andere Form der Lokalanästhesie angewendet werden. Bei der Leitungsanästhesie kann es auch vorkommen, das der Zahnarzt den vorgesehenen Nerv nicht genau trifft – sie verlaufen nicht bei jedem Menschen exakt an der gleichen Stelle.


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